Nordvelen. Interessante Einblicke in die Umwelttechnologien zur Vollaufbereitung und Hygienisierung von Gülle gab Geschäftsführerin Doris Nienhaus. Zu Besuch war die CDU-Fraktion Velen-Ramsdorf, die sich über die Produktverfahren und den aktuellen Stand der Unternehmensansiedlung informieren wollte.
Im Kreis Borken fallen mehr als 1.000.000 m³ Überhanggülle an, die in der Vergangenheit zum Teil über weite Strecken abtransportiert wurde. Am Standort der NDM Naturwertschoffe GmbH in Nordvelen sollen zukünftig 200.000 Tonnen Überhanggülle pro Jahr vollaufbereitet werden. In einem mehrstufigen Prozess (mechanisch-biologisch-thermisch-chemisch) werden dabei marktfähige Produkte aus den Phosphor- und Stickstoffverbindungen in der Gülle gewonnen, und dies ohne das umweltbelastende oder entsorgungspflichtige Stoffströme verbleiben.
Als Nebeneffekt kann auch die im Prozess gewonnene Energie (Strom und Wärme) fast vollständig selbst genutzt werden, um so mindestens 90 % des Energiebedarfs der Gesamtanlage im Regelbetrieb decken zu können.
Mit Risikobereitschaft, unternehmerischem Einsatz und nicht zuletzt auch rd. 2,3 Mio. Euro Eigenkapital und Darlehen in Höhe von rd. 2,5 Mio. Euro haben sich Landwirte hier selbst in die Verantwortung genommen, um die Probleme ihrer viehintensiven Region Westmünsterland, insbesondere die Verminderung der Nitrateinträge ins Grundwasser, aktiv anzupacken. Das Ziel: neue Wege für eine Modernisierung der Landwirtschaft im Westmünsterland.
Mit Fördermitteln werden am Standort umwelttechnologische Verfahren unter wissenschaftlicher Begleitung entwickelt und unter realen Anlagenbedingungen im Betrieb erprobt. Das Projekt „NDM Naturwertstoffanlage Velen“ ist ein A-Projekt der Regionale 2016.
„Gülle kann mehr“, stellten die Teilnehmer am Ende fest und dankten Doris Nienhaus für die Betriebsführung.