CDU-Stadtverband Velen-Ramsdorf

Wohnen in Velen und Ramsdorf

Sehr geehrte Frau Jeske,

hiermit beantragt die CDU-Fraktion Velen-Ramsdorf die Aufnahme des Themas auf die Tagesordnung des Stadtrates am 4. November 2019

Betreff:

Wohnen in Velen und Ramsdorf

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Velen beschließt, den aktuellen Bestand und den Bedarf an Wohnraum der Stadt Velen durch die Verwaltung zu ermitteln und entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten. Besonders Ein- bis Zwei-Zimmerwohnungen mit einer Größe von 40 bis 80 Quadratmetern sollen dabei betrachtet werden. Ebenso sollen die Entwicklungen hinsichtlich des demografischen Wandels einfließen. Die Ergebnisse werden in einer Sitzung des Planungsausschusses im Jahr 2020 vorgestellt und weiter beraten.
Sachverhalt:

Überall in der Region – so auch in Ramsdorf und Velen – besteht ein großer Bedarf an Wohnraum. Das sagt das auf Wohnungsmarktforschung spezialisierte Pestel-Institut, das im Mai 2019 die Ergebnisse der Studie „Gut Wohnen im Münsterland“ vorgestellt hat. So fällt in der Stadt Velen die Quote an kleinen Wohneinheiten mit zwei Zimmern mit 6 % sehr gering aus und der Leerstand in der Stadt Velen lag im Jahr 2017 bei unter 1% (Quelle: Studie, Kommunalprofil Velen, 5/2019).

Die Konsequenz: Bezahlbarer Wohnraum für Singels, Ehepaare (die sich wohnungsmäßig verkleinern möchten), Auszubildende oder Paare (die erstmals zusammenziehen) ist wenig bis gar nicht vorhanden. Dieses zeigen auch die zahlreichen Wohnungsgesuche in den Tageszeitungen und den sozialen Netzwerken.

Auch im Hinblick auf den demographischen Wandel sehen hier die CDU-Fraktion, die Junge Union und die Senioren-Union dringenden Handlungsbedarf.

„Nicht jeder Mensch braucht ein Haus, aber alle brauchen ein Zuhause.“

Vor knapp einem Jahr hat der örtliche Caritas-Ausschuss zur Ermittlung der Wohnsituation in Velen eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse sind auch an die Bürgermeisterin geleitet worden. Dabei zeigte das Stimmungsbarometer klar und deutlich den Wunsch, dass sich die Kommunalpolitik mit diesem Thema beschäftigen soll (siehe auch BZ-Artikel „Caritas analysiert Wohn-Situation“ vom 10.01.2019). Bisher ist hier nichts passiert.

Die Junge Union Velen-Ramsdorf begrüßt nach wie vor den Bau und Erwerb von Eigenheimen. Sie dienen dem Vermögensaufbau und der Vorsorge im Alter. Dennoch sieht die JU gute Gründe und die Notwendigkeit nicht nur den Bau von Eigenheimen voranzutreiben, sondern auch die Wohnraumerweiterung in Form von Wohnungen. Aus Gesprächen ergab sich, dass es vor allem an Ein- bis Zwei-Zimmerwohnungen fehle. Dabei soll keine Entweder-Oder-Frage zwischen Eigenheimen und Wohnungen angestrebt werden, sondern beide Komponenten sollen eine sinnvolle Ergänzung zur Entwicklung unserer Stadt sein.

Der räumlichen Entwicklung von Städten sind Grenzen gesetzt. Umso wichtiger ist es, Aspekte wie Flächenfraß, Wohnraumverdichtung und Demografiefestigkeit in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht zu beachten. Die CDU, die Junge Union und die Senioren-Union sehen die Chance, mit entsprechenden Handlungen all diesen Punkten gerecht zu werden. Ziel ist es, nicht nur jungen (insbesondere Auszubildende und Studierende), sondern auch älteren Menschen (Stichwort: Barrierefreiheit), Alleinstehenden oder in Partnerschaft lebenden Menschen Wohnraum entsprechend ihrer Bedürfnisse bieten zu können. Es bedarf daher Vielfalt.

Wir wünschen uns beispielsweise, dass jungen Leute, die vielleicht den Schritt aus dem Elternhaus wagen möchten, eine Perspektive in unserer Stadt ermöglicht wird. Vielleicht werden aus ihnen in Zukunft auch einmal Eigenheimbesitzer in Velen und Ramsdorf, wenn sie in einer bestimmten Phase ihres Lebens angekommen und hier verwurzelt sind. Wir wünschen uns weiterhin, dass auch älteren Menschen, deren Lebensmittelpunkt in unserer Stadt liegt, eine Heimat in Velen geboten werden kann, wenn im Alter das Eigenheim vielleicht zu groß ist und der Wunsch nach räumlicher Verkleinerung aufkommt. Mit entsprechenden Möglichkeiten können sie ihre Immobilien in die Hände junger Familien übergeben. Es entsteht ein Kreislauf. Dabei gibt es viele Konzepte wie „Wohnen im Alter“, „Wohnen mit (Mehr-Wert)“ (Regionale-Projekt) oder Mehrgenerationshäuser, um diesen Thematiken Rechnung zu tragen.

Unser Antrag zur Bedarfsermittlung soll dazu dienen, dass die Verwaltung und die Politik zielgerichtete und nachhaltige Konzepte zur Wohnraumentwicklung abstecken kann. Ein Baustein der Betrachtungen soll ebenfalls der Themenkomplex „Mietwohnraumförderung“ (Fachbereich Wohnraumförderung beim Kreis Borken) sein.

Wir sind uns bewusst, dass Bestands- und Bedarfserhebungen immer auch einen Kapazitäts- und Kostenfaktor mit sich bringen, dessen man sich bewusst sein muss und dieser nicht leichtfertig in Kauf genommen werden darf. Daher schlagen wir vor, dass man eine Erhebung durch eine mögliche Kooperation mit Hochschulen und Universitäten anstrebt.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Wendler
Für die CDU-Fraktion

Marcel Adolf
Für die Junge-Union

Johannes Maus
Für die Senioren-Union


Unterlagen im Sitzungsdienst der Stadt Velen:
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